Die Membran als tragendes Element in der textilen Architektur
Die Membran im architektonischen Sinne stellt ein sehr dünnes, statisch tragendes Element dar, welches oft in Leichtbaukonstruktionen zum Einsatz kommt.
Die Membran übernimmt dabei die Aufgabe der Schutzhülle, überträgt aber auch Zugkräfte an Stützen und Fundamente und muss daher sehr vielfältigen Anforderungen gerecht werden. Man spricht in der textilen Architektur von mechanisch vorgespannten Membranen.
In der Regel werden tragende Membranen mit unterschiedlichen Beschichtungen für architektonische Zwecke genutzt. Dadurch kann das tragende Gewebe vor äußeren Einflüssen wie Feuchtigkeit, UV-Strahlen oder vor den Befall von Pilzen geschützt werden. Neben den genannten Faktoren spielt bei Membranstoffen auch das Verhalten im Brandfall eine wesentliche Rolle, wobei die Membran als dünne Schicht eine geringe Brandlast bietet und der Fokus auf der Entflammbarkeit einzelner Materialien im Allgemeinen sowie auf dem Abtropfverhalten liegt.
Entscheiden für den Einsatz der Membran als tragendes Element sind die jeweiligen Anforderungen an die Membranstruktur und ihre Nutzung. So können grobmaschige Gewebe einen Sonnenschutz bieten, feinmaschige als Einhausung und Witterungsschutz dienen. Weiter unterscheidet man den Lichtdurchlassgrad einer Membran, von transluzent bis transparent (z.B. ETFE-Folien), aber auch opake Membranen können zu Einsatz kommen. Auch lässt sich die Oberfläche durch Hinzufügen von Farbpigmenten in der Beschichtung farblich anpassen oder bedrucken. Im Wesentlichen werden Membranen mit PVC oder PTFE-Beschichtung eingesetzt, seltener Silikonbeschichtung unterscheiden. Weitere Beschichtungen die zur Verbesserung bestimmter Eigenschaften führen sollen ist z. B. die Low-E-Beschichtung, welche die Wärmeabstrahlung verringert, oder die Low-Wick-Beschichtung (Reduzierung der Dochtbildung) die das Aufsagen von Feuchtigkeit an den Rändern verhindern soll und somit den Befall durch Pilze reduziert.
Das Einsatzgebiet von textilen Bauten ist insbesondere in der Hülle verschiedener Bauwerke wie z.B. Hallen, Stadie, Dächern mit großen Spannweiten oder Fassaden mit organischen Formen, oder besonderen Anforderungen an Licht und Leichtigkeit.